Helsing bringt KI-UUVs aufs Meer – was bei den Tests wirklich herauskam

Helsing hat eine Reihe von Seetests für sein autonomes Überwachungs-System auf Basis unbemannter Unterwasserfahrzeuge (UUV) erfolgreich abgeschlossen. Das Paket umfasst den SG-1 Fathom-Gleiter und die an Bord arbeitende KI-gestützte Audio-Softwareplattform Lura.
Die Testreihe verlief über mehrere Monate und gipfelte auf der britischen BUTEC-Teststrecke vor der Westküste Schottlands. In einer Mitteilung vom 8. September 2025 bezeichnete Helsing diese Versuche als „wichtigen Meilenstein in der Entwicklung seiner KI-gestützten Unterwasserüberwachungsfähigkeit“. Dabei wurde Luras Fähigkeit demonstriert, autonome Überwachungsaufgaben mit mehreren Gleitern selbst in lauter maritimer Umgebung durchzuführen.
Das System wurde erstmals im Mai 2025 vorgestellt – als Produkt einer Partnerschaft zwischen Helsing, Blue Ocean Marine Tech Systems, Ocean Infinity und QinetiQ. Im Rahmen eines dreimonatigen „Sprints“ führten Helsing, Blue Ocean und QinetiQ zunächst akustische Simulations-Tests durch, dann Wasserversuche in einem schottischen Loch und schließlich die Mehr-Gleiter-Seetests bei BUTEC Ende Juli.
Der Zugang zur BUTEC-Einrichtung – im Besitz des britischen Verteidigungsministeriums und betrieben von QinetiQ – erfolgte im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft (LTPA).

Was wir wissen
Amelia Gould, General Manager Maritime bei Helsing, hebt drei Schlüsselergebnisse hervor:
- Die Operation mit mehreren Gleitern im Meer unter realistischen Bedingungen der Unterwasserkriegsführung war erfolgreich.
- Die Nutzung der BUTEC-Anlage gewährleistete Prüfung unter striktsten Testbedingungen; QinetiQ fungierte sowohl als Prüforganisation als auch als Bewertungspartner.
- Die Tests ermöglichten eine robuste Prüfung der Haltbarkeit der Fathom-Designs. Man habe SG-1 gezielt bis an die Belastungsgrenzen gebracht. Design-Erkenntnisse (z. B. zu modularen und 3D-gedruckten Komponenten) flossen rasch zurück in F&E und Produktionsplanung – Ziel: kontinuierliche Verbesserung bis zur Serienfertigung.

Weitere technische Details:
- SG-1 Fathom ist etwa 2 m lang, wiegt ca. 60 kg, gleitet lautlos mit 1–2 kn und kann je nach Mission bis zu 3 Monate autonom operieren. Er ist containerisierbar und lässt sich per Schiene sowohl von Land als auch vom Schiff aus (autonom) einsetzen.
- Lura nutzt einen Large Acoustic Model (LAM) für Echtzeit-Erkennung, Klassifizierung und Ortung akustischer Signaturen – bis zu 10× leiser als vergleichbare KI-Modelle, und bis zu 40× schneller als menschliche Operatoren. Das System erlaubt einem einzelnen Betreiber, Hunderte von SG-1-Einheiten zu überwachen, bei nur etwa 10 % der Kosten herkömmlicher bemannter ASW-Patrouillen.
- Produktionsstrategie: In Helsing-„Resilience-Factories“ – etwa dem neuen Werk in Plymouth – sollen SG-1-Glider in hoher Stückzahl gefertigt werden. Die britische Fertigungsanlage wird in Zusammenarbeit mit dem nationalen Centre for Marine Autonomy eröffnet. Helsing investiert in diesem Rahmen rund 350 Mio £ in KI-Technologie und die Erweiterung seiner UK-Produktionskapazitäten
Quelle: www.navalnews.com