Cyberangriff stoppt die Produktion von Jaguar Land Rover: Die Fabriken bleiben bis Dienstag stillgelegt

Jaguar Land Rover hat wegen eines gezielten Cyberangriffs erhebliche Störungen in seiner Hailwood-Fabrik in England erlitten. Die Fahrzeugproduktion wurde bereits am 1. September gestoppt, und nach mehreren Tagen Stillstand an der Produktionslinie wurden die Mitarbeiter gebeten, bis mindestens zum 9. September nicht zu ihren Schichten zurückzukehren.
Das wissen wir bisher
Die Probleme haben auch die Fabrik in Solihull betroffen, wo Range Rover und Range Rover Sport SUVs produziert werden. Das Unternehmen wollte sich nicht zu dem Ausmaß des Angriffs äußern, sagte jedoch, dass es am Dienstag mit dem "Abschalten von Systemen" begonnen hat und nun beschäftigt ist, diese wiederherzustellen. Ein Zeitplan zur Lösung des Problems wurde noch nicht festgelegt.
Der Ausfall in den IT-Systemen von JLR hat auch die Arbeit der Händler erheblich erschwert: Sie können Teile nicht über die offizielle Software bestellen und auswählen und in einigen Fällen sogar keine Autos an Kunden übergeben. Autos müssen manuell registriert werden, indem sie mit der britischen Straßenverkehrsbehörde DVLA kommunizieren. Dennoch konnte die Marke in dieser Woche rund 6.000 Autos registrieren.
Die Probleme wurden am 1. September erstmals gemeldet - dem Tag der Kennzeichenänderung, der traditionell einer der geschäftigsten Tage auf dem britischen Automarkt ist.
Verantwortung für den Cyberangriff
Am 3. September beanspruchte die Gruppe Scattered Spider die Verantwortung für den Angriff auf JLR. Zuvor hatten dieselben Hacker den Einzelhändler Marks Spencer angegriffen, was zu einer siebenwöchigen Unterbrechung und Verlusten von 300 Millionen Pfund führte.
Laut The Telegraph behaupten die Angreifer zusammen mit der Gruppe Shiny Hunters, dass sie durch Ausnutzung einer Schwachstelle in der SAP Netweaver-Software Zugang zu Kundendaten erlangt haben. Diese Schwachstelle wurde von der US-amerikanischen Cybersecurity and Infrastructure Protection Agency (CISA) gewarnt, und ein Update wurde anschließend herausgegeben. Es ist jedoch unklar, ob JLR es installiert hat.
In einer offiziellen Erklärung betonte JLR, dass es keinen Datenleck von Kundendaten festgestellt hat.
Laut The Telegraph gehören zu den genannten Hackergruppen auch Teenager aus englischsprachigen Ländern.
Quelle: Autocar