Der elektrische G-Klasse stellte sich als ein Flop heraus - Handelsblatt

Von: Volodymyr Kolominov | 04.06.2025, 08:49

Mercedes hatte hohe Erwartungen an die elektrische G-Klasse. Das Unternehmen glaubte, dass die Stärken des ikonischen SUVs die Mängel der Elektrifizierung wettmachen würden. Ein neuer Bericht der deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt malt jedoch ein düsteres Bild über die Marktreaktion auf den EQ G 580.

Das wissen wir

Journalisten zufolge haben Mercedes-Führungskräfte zugegeben, dass die elektrische G-Klasse ein kommerzieller Misserfolg war. Ein Top-Manager, der anonym bleiben wollte, sagte: "Das Auto wird in den Autohäusern wie Blei bepreist. Es ist ein kompletter Misserfolg." Ein weiterer Manager sagte laut dem bekannten Medium: "Es ist ein Nischenmodell. Die Verkaufszahlen sind sehr niedrig."

Handelsblatt hat die Statistiken untersucht und festgestellt, dass bis Ende April nur 1.450 Einheiten der elektrischen G-Klasse verkauft wurden, fast ein Jahr nach ihrer Einführung. Zum Vergleich: Die Verkaufszahlen der regulären G-Klasse mit Benzin- und Dieselmotoren lagen bei insgesamt etwa 9.700 Einheiten, also fast siebenmal mehr als das elektrische Pendant.

Trotz der enttäuschenden Zahlen für das elektrische SUV sagte ein Mercedes-Sprecher, die Verkaufszahlen der Marke seien im Plan, weigerte sich jedoch, weitere Details zu geben. Ein anderer Mercedes-Sprecher war offener und gestand: "Die Leute wollen eine echte G-Klasse - mit sechs oder acht Zylindern."

In Deutschland kostet der EQ G 580 rund 135.000 €, was ihn marginal teurer macht als den Benzin G 500. Allerdings hat die elektrische Version eine Nutzlast von nur 415 kg und unterstützt nicht die Anbringung einer Anhängerkupplung, was sie viel weniger praktisch macht als das Modell mit Verbrennungsmotor. Letzteres hat sich jahrzehntelang einen Ruf als Allradfahrzeug erarbeitet, das alles leisten kann. Darüber hinaus wiegt der EQ G 580 drei Tonnen und kann im WLTP-Zyklus bis zu 473 Kilometer mit einer einzigen Ladung fahren.

Handelsblatt berichtete, dass die geringe Nachfrage nach der elektrischen G-Klasse Mercedes-Management dazu veranlasst hat, die Pläne für das sogenannte "Little G-Klasse"-Projekt zu überdenken. Eine kleinere Version des SUVs wird um 2027 erwartet. Es sollte ein rein elektrisches Modell sein, aber jetzt gibt es Gerüchte, dass neben den Elektromotoren auch Benzinmotoren für die kleinere G hinzugefügt werden sollen. Das Unternehmen prüft derzeit die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Erweiterung der Anzahl der Varianten des geplanten Modells.

Quelle: Handelsblatt