Die Niederlande investieren 1,1 Milliarden Euro in ihre eigene Verteidigungsindustrie, weil sie an der Unterstützung der USA zweifeln

Die niederländische Regierung plant, im Rahmen einer neuen Sicherheitsstrategie mehr als eine Milliarde Euro in die heimische Verteidigungsindustrie zu investieren. Diese Entscheidung ist zum Teil auf Zweifel an der Fähigkeit der USA zurückzuführen, die Sicherheit Europas langfristig zu gewährleisten.
Was bekannt ist
Laut dem neuen Verteidigungsdokument wurde der Entwicklung der Verteidigungsindustrie als kritischer Sektor in Kriegszeiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In dem Dokument heißt es, dass derjenige auf dem Schlachtfeld gewinnen wird, der schneller produzieren, Innovationen umsetzen und diese langfristig aufrechterhalten kann.
Zu diesem Zweck ändert die Regierung ihren Ansatz bei der Beschaffung von Verteidigungsgütern. Bevorzugt werden europäische und niederländische Unternehmen, wobei die Möglichkeit besteht, die Produktion im Lande zu lokalisieren. Unternehmen, die an der Entwicklung von Waffen oder fortschrittlichen Technologien beteiligt sind, können finanzielle Unterstützung beantragen, sowohl für den Produktionsstart als auch zur Überwindung von Krisensituationen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung bei der Steigerung der Produktionskapazität. Die Regierung plant, Unternehmen bei der Einrichtung neuer Produktionslinien zu unterstützen, indem sie langfristige Verträge abschließt, die die Nachfrage nach ihren Produkten garantieren.
Auch die Unterstützung der Ukraine ist eine Priorität. Die Niederlande beabsichtigen, bestimmte Waffen für Kampftests zu übergeben, um die Ausrüstung auf der Grundlage realer Erfahrungen zu verbessern.
Zuvor war berichtet worden, dass die Niederlande und Schweden vereinbart hatten, CV90-Kampffahrzeuge direkt im Land zu produzieren. Dutzende lokaler Unternehmen werden sich an dem Programm beteiligen, und die Gesamtzahl der Fahrzeuge, die teilweise in den Niederlanden hergestellt werden, wird 180 Einheiten erreichen.
Quelle: RTL